
it’s OWL Transfertag: Wie Mittelständler aus Fragen konkrete Projekte machen
Maschinen werden vernetzter, Fachkräfte knapper, der Druck durch Klimaziele größer. Ein neues Konzept auf PowerPoint reicht da nicht mehr. Mittelständische Unternehmen brauchen Antworten, die sich am nächsten Werktag umsetzen lassen: Wo fange ich an? Wer begleitet mich? Welche Technologie passt zu meinem Geschäft und wie kann ich von KI profitieren? Genau hier setzt der Transfertag von it’s OWL an. Unternehmer:innen, Verwaltung, Wirtschaftsförderung und Forschung kommen zusammen, um eine gemeinsame Frage zu klären: Wie schaffen wir es, Innovation verlässlich in den Betriebsalltag zu bringen?
Für Volker Willich, geschäftsführender Gesellschafter der Alfred Willich Produktions GmbH, liegt der Einstieg nicht in einem großen Masterplan, sondern im persönlichen Gespräch. Für ihn zählt vor allem der Mut, einfache Fragen zu stellen.
„Der wichtigste Schritt im Transfer sind nicht große Strategiepapiere, sondern die ersten Fragen“, sagt Willich. „Was passt zu meinem Betrieb, welche Daten habe ich schon, wer kann mir helfen? Auf dem Transfertag stelle ich diese Fragen direkt an Forschung und andere Unternehmen und gehe mit klaren nächsten Schritten nach Hause.“
Gerade kleinere Betriebe zögern oft, weil sie glauben, „noch nicht weit genug“ zu sein. Willich würde im Zögern einen Fehler sehen.
„Wer auf den perfekten Zeitpunkt wartet, verliert Zeit“, meint er. „Besser klein anfangen und ausprobieren, was sich im eigenen Umfeld umsetzen lässt.“

Fachkräftemangel trifft Einstellungsstopp: Transfer muss alltagstauglich sein
Wie angespannt die Lage in vielen Unternehmen ist, erlebt Anna Niehaus täglich. Sie ist Geschäftsführerin der pro Wirtschaft GT und spricht mit zahlreichen mittelständischen Betrieben im Kreis Gütersloh. Die Ausgangslage: hoher wirtschaftlicher Druck trifft auf große Aufgaben zur Entwicklung digitaler und nachhaltiger Prozesse und Produkte bei gleichzeitig knappen Ressourcen.
„Viele Unternehmen sollen sich transformieren, kämpfen aber gleichzeitig mit Fachkräftemangel und zum Teil mit Einstellungsstopps“, sagt Niehaus. „Da bleibt wenig Luft für Projekte, die keinen klaren praktischen Nutzen haben.“
Für sie steht deshalb fest: Transferprojekte brauchen sichtbare Ergebnisse, die direkt im Alltag ankommen, nicht nur Konzepte.
„In jedem Innovationsprojekt muss von Anfang an mitgedacht werden, wie KMU die Ergebnisse später konkret nutzen“, betont sie. „Dafür braucht es ein gutes Verständnis füreinander, auf Seiten der Forschung und der Unternehmen – oder entsprechende Brückenbauer“.

Politik als Beschleuniger: Genehmigungen digital, Bildung modern
Transformation bleibt nicht allein Aufgabe der Unternehmen. Auch die öffentliche Hand beeinflusst Tempo und Richtung. Für Ina Laukötter, Landrätin des Kreises Gütersloh, gehören Rahmenbedingungen und Technologieangebote zusammen.
„Wenn wir den Mittelstand stärken wollen, müssen wir Hemmnisse abbauen“, sagt Laukötter. „Dazu gehören schnellere, digitale Genehmigungsverfahren und eine moderne berufliche Bildung an unseren Berufskollegs.“
Das Projektportfolio und die Angebote von it’s OWL verschaffen unseren Unternehmen Zugang zu Know-how, das sie allein kaum aufbauen könnten, das stärkt unseren Standort.
Ina Laukötter, Landrätin des Kreises Gütersloh
Ihr persönliches Anliegen: Unternehmen sollen weniger Zeit in bürokratischen Schleifen verlieren und mehr in Zukunftsthemen investieren. Netzwerke wie it’s OWL betrachtet sie dabei als wichtigen Partner.
„Das Projektportfolio und die Angebote von it’s OWL verschaffen unseren Unternehmen Zugang zu Know-how, das sie allein kaum aufbauen könnten, das stärkt unseren Standort“, so Laukötter.

Transfertag: zwischen Forschung und Praxis
Für Günter Korder, Geschäftsführer it’s OWL, zeigt der Transfertag, wie das Netzwerk arbeitet: gemeinsam mit Unternehmen, nicht über ihre Köpfe hinweg.
„Wir bringen Unternehmen, Forschung und Unterstützungsangebote sehr bewusst an einen Tisch“, sagt Korder. „Unser Ziel: Lösungen, die im Mittelstand ankommen.“
Die thematischen Schwerpunkte des Tages greifen zentrale Handlungsfelder auf: Intelligente Technische Systeme für Engineering Automation, nachhaltige Produktentwicklung, Produktion und Arbeitswelt. In Projektsessions geht es zum Beispiel um KI für die Industrie, biobasierte Werkstoffe, Modelle für die Nachhaltigkeitstransformation oder neue Weiterbildungsformate wie den Next Learning Hub OWL.



































