Produktionsanlagen sicher rekonfigurieren (AutoS²)
Im Zuge von Industrie 4.0 sind bereits wesentliche technologische Voraussetzungen für Produktionsanlagen auf Basis von Self-X-Technologien (Selbstoptimierung, Selbstkonfiguration, Künstliche Intelligenz) geschaffen worden. Die Effizienzsteigerung und zeitlichen Einsparungen, die durch Self-X-Technologien zur Rekonfiguration grundsätzlich möglich wären, sind immens. In der industriellen Praxis werden diese bisher nur sehr zurückhaltend eingesetzt.
Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass eine freie Rekonfiguration einer Produktionsanlage immer auch eine erneute Sicherheitsbewertung erfordert. Die damit einhergehenden Analysen und Zertifizierungen sind aufwendig und erfolgen heute manuell durch Experten.
Was sind ‚Self-X-Technologien‘?
Der Begriff ‚Self-X‘ beschreibt das von einem System selbst angestoßene Initiieren und Erledigen einer Aufgabe. Das ‚X‘ ist eine Variabel, in die unterschiedliche Fähigkeiten eingesetzt werden können. Neben der in diesem Projekt behandelten Selbstkonfiguration (‚Self-Configuration‘) fallen darunter auch Aufgaben wie die Selbstoptimierung oder Selbstorganisation.
Self-X-Technologien nutzen beispielsweise Sensoren zur kontinuierlichen Datenerfassung und analysieren diese Informationen mit Hilfe von KI oder maschinellem Lernen. Basierend auf den Ergebnissen passen sie sich autonom an, optimieren ihre Leistung oder beheben Fehler. Durch adaptive Lernprozesse verbessern sie ihre Effizienz und Reaktionsfähigkeit kontinuierlich. Diese Systeme arbeiten ohne menschliches Eingreifen und sind in der Lage, flexibel auf dynamische Bedingungen zu reagieren.
In dem Projekt werden Mechanismen entwickelt, mit dem Unternehmen die Sicherheit ihrer Maschinen und Anlagen automatisiert untersuchen können. Die dafür erforderlichen Daten werden in eine maschinenlesbare Semantik überführt und durch einen Algorithmus analysiert. Dadurch können die Kosten für die Sicherheitsbewertung und -überwachung voraussichtlich um bis zu 70 Prozent reduziert werden. Die Lösung wird in verschiedene Standardisierungsgremien eingebracht und für kleine und mittlere Unternehmen verfügbar gemacht.