Energiebedarf von Prozessen verstehen: Checkliste hilft Effizienzpotentiale zu identifizieren

Die Energieeffizienz ist der erste Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität, denn jede Kilowattstunde, die nicht benötigt wird, muss auch nicht bereitgestellt werden und verursacht somit auch keine Kosten und Emissionen. Daher entwickeln Wissenschaftler:innen aus der Energietechnik und der Data Science der Universität Paderborn zusammen mit Expert:innen für Energiemanagement von Phoenix Contact im it’s OWL Projekt ‚Climate-neutral Business in OWL (Climate bOWL)‘ ein Assistenzsystem zur teilautomatisierten Entwicklung von Effizienzmaßnahmen. Unterstützt wird das Vorhaben durch die Unternehmen Miele und GEA. Das Projektteam hat die wichtigsten Erkenntnisse des entwickelten Effizienzalgorithmus in einer Checkliste zusammengefasst, die Unternehmen dabei hilft, ihre eigenen Effizienzpotenziale zu überprüfen.

„Der entwickelte Ansatz hilft den Energiebedarf unserer Prozesse zu verstehen und systematisch Effizienzpotentiale zu identifizieren“, sagt Sebastian Wegener, zuständig für das Nachhaltigkeitsmanagement beim Haushalts- und Gewerbegeräte-Hersteller Miele.

Ursachen des Energiebedarfs analysieren

Bei jedem Schritt durch die Checkliste sollen sich Unternehmen stets die Fragen stellen: Was löst eigentlich den Energiebedarf aus und wie lässt sich dieser durch das Anwenden der aufgeführten Effizienzprinzipien reduzieren?

Dieses Vorgehen vermeidet negative Wechselwirkungen zwischen Effizienzmaßnahmen wie zum Beispiel Überdimensionierung und ermöglicht somit die ganzheitliche Steigerung der Energieeffizienz, sagt Florian Schlosser aus dem Fachgebiet Energiesystemtechnik der Universität Paderborn. Er weiß: „Die Energieeffizienz wird von den Bedarfen der Prozesse ausgehend entwickelt und nicht von der bestehenden Energieversorgung.“

Einsparpotenziale zielgerichtet identifizieren

Auch die GEA Westfalia Separator Group GmbH, Hersteller von Separatoren und Dekantern, profitiert bereits von den ersten Ergebnissen des Nachhaltigkeitsprojekts bei it’s OWL.

„Das entwickelte Modell zur Bestimmung des Energiebedarfs für eine ausgewählte Produktionsanlage bei GEA schafft Transparenz über den notwendigen und vermeidbaren Teil des Prozessenergiebedarfs. Durch die Analyse der Effizienzprinzipien können Einsparpotenziale zukünftig zielgerichteter identifiziert werden“, beschreibt Matthias Heinrich, Senior Director Data Driven Services bei GEA, den Nutzen der entwickelten Methodik.

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