Climate-neutral Business in OWL (Climate bOWL)

Im Zuge der Diskussionen um Nachhaltigkeit und den Klimawandel werben Unternehmen aus verschiedenen Gründen zunehmend mit nachhaltigen und klimaneutralen Produkten oder Herstellungsprozessen. Auf dem Weg zur Klimaneutralität bedarf es entsprechend einer ganzheitlichen Herangehensweise zur Aggregation und Bewertung von Treibhausgasemissionen (THGE). Zudem müssen Maßnahmen identifiziert werden, die die Treibhausgase entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Unternehmen reduzieren.

Genau hier setzt das Projekt ‚Climate-neutral Business in OWL (Climate bOWL)’ an und entwickelt ein intelligentes Assistenzsystem zur nachhaltigen Reduktion von THGE. Dafür schaut sich der Assistent die THGE je Wertschöpfungsstufe an und teilt durch geeignete Zuordnungsmethoden die erfassten THGE dem richtigen Endprodukt zu.

Was sind Treibhausgasemissionen (THGE)?

Mit dem Begriff sind ausgestoßene Gase gemeint, die zur Erderwärmung und dem Treibhausgaseffekt beitragen. Darunter fallen die Gase CO2 (Kohlendioxid), CH4 (Methan), N2O (Lachgas) und F-Gase (Fluorierte Gase), welche alle in den Carbon Footprint einberechnet werden. Der Großteil der THGE entsteht durch CO2 mit ~74%, ~17% macht CH4 aus, wobei N2O und F-Gase einen kleineren Teil von ~6% und ~3% ausmachen. Circa 20% der globalen THGE trägt die Industrie und deren Prozesse bei. Neben Transport und Lieferwegen entstehen bei der Gewinnung von Lithium, welches wichtig für Batterien und Halbleiter ist, oder der Stahlproduktion THGE.

Im Projekt wird zur THGE-Erfassung nicht nur auf das Produkt oder deren Teilprodukte wie die Rohstoffgewinnung geschaut. Zusätzlich werden die THGE auch auf der Prozessebene wie der Herstellung oder Montage betrachtet, beispielsweise unter der Frage: Wie viel THGE verursacht eine Produktionsanlage bei der Zusammensetzung zweier Teilprodukte? Je nach Produktionsanlage und -prozess laufen diese über fossile Brennstoffe, welche durch erneuerbare Energien ersetzt werden könnten. Die THGE-Analyse des intelligenten Assistenzsystem, der sich jede Wertschöpfungsstufe des Endprodukts anschaut, ermöglicht so ein Neudenken von vermeidbaren THGE.

Durch die integrierte Analyse der THGE-Verursacher in der eigenen Produktion und entlang der Wertschöpfungskette wird Unternehmen das Potenzial eröffnet, Energieeffizienzmaßnahmen entsprechend ihres ökologischen und ökonomischen Impacts ganzheitlich zu bewerten und einen strategischen Maßnahmenplan zur Einsparung von THGE abzuleiten.

Aktuelles aus dem Projekt