Process Mining: Unternehmen profitieren vom Projekt ‚BPM-I4.0‘

Process Mining ist eine Methode zum Erkennen, Analysieren und Verbessern von Geschäftsprozessen anhand von Daten. In bestimmten Branchen wie dem Online-Handel, ist der Ansatz bereits etabliert, aber noch nicht in industriellen Prozessen. Dies zu ändern, war das Ziel des it’s OWL Projekts ‚Process Mining zur Analyse und Präskription industrieller Kernprozesse, kurz BPM-I4.0‘. Mit Erfolg: Die Unternehmen Weidmüller und GEA profitieren unmittelbar von den Erkenntnissen des Projekts.

Nach etwas mehr als drei erfolgreichen Jahren kam es, in der Weidmüller Zentrale in Detmold, zum Abschlusstreffen des BPM-I4.0 Projekts. Neben einer Werksführung und einem gemeinsamen Mittagessen wurden die vergangenen Jahre und die dabei entstandenen Ergebnisse für alle Beteiligten nochmal zusammengefasst. Das Projekt begann am 1. April 2021 und bestand aus den beiden Forschungspartnern, der Universität Paderborn und dem Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik (Fraunhofer IEM), dem Umsetzungspartner Contact Software und den beiden Anwendungsunternehmen GEA und Weidmüller. Die Zielsetzung des Projektes war die Nutzung von Process Mining zur Analyse und Präskription (wissensintensiver) industrieller Prozesse.

Das sind die Ergebnisse

Anhand der identifizierten Use Cases bei Weidmüller (Produktinnovation und -modifikation) und GEA (Auftragsabwicklung) wurden in darauffolgenden Arbeitspaketen eine Dateninventur durchgeführt, Kennzahlensysteme auf Prozess-, Instanz- und Aktivitätsebene entworfen und KI-Modelle für die Vorhersage von Durchlaufzeiten und Kosten entwickelt. Die verschiedenen Komponenten wurden anschließend in einem Assistenzsystem kombiniert und für die Anwendungsunternehmen bereitgestellt. Für eine detailliertere Erklärung des Ablaufs und der Ergebnisse klicken Sie hier.

In weiteren Querschnittspaketen wurden ein Process Mining Reifegradmodell entworfen, mit dessen Hilfe Organisation einen besseren Überblick über ihren derzeitige Process Mining Reife erhalten können. Die verschiedenen Use Cases in den Unternehmen führten außerdem zur Erstellung von Steckbriefen, welche verschiedene Process Mining Szenarien mit Umsetzungsmöglichkeiten, Schwierigkeitsgraden, möglichen Benefits und dem BPM-Lifecycle verknüpfen.

Unternehmen profitieren von den Erkenntnissen des Projekts

Dr. Martin Dräxler, Head of Cross Divisional Processes & Tools bei der Weidmüller Interface GmbH & Co. KG, lobt die Ergebnisse des Projekts: „Im Verlauf des Projekts haben wir uns erarbeitet, wie wir Process Mining für unsere Use Cases in wissensintensiven Prozessen anwenden können. Mit dem Reifegrademodell haben wir einen Werkzeugkasten geschaffen, um die gewonnen Erkenntnisse auch in anderen Unternehmen in OWL anwenden zu können. Auch bei Weidmüller ermöglicht es uns Process Mining stärker im Business Process Management mit zu verankern.“

Ebenso profitiert GEA Westfalia Separator Group GmbH von dem it’s OWL Projekt, wie Andreas Westermann, Head of Business Process Optimization, erläutert: „Durch die Projektansätze konnten wir diverse Use Cases im Lead-to-Cash-Prozess definieren, die Optimierungen ermöglichen, indem sie Transparenz schaffen, Engpässe aufdecken und somit die Kundenbindung und -zufriedenheit stärken. Das Reifegradmodell bietet uns die Möglichkeit, diese Use Cases zu verifizieren und Erkenntnisse nach Möglichkeit zu skalieren. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen uns dabei, Ansätze für den Einsatz von Process Mining im gesamten Prozessumfeld zu identifizieren. Als Bestandteil des Prozessmanagements kann es uns zudem beim Globalen S4 Hana ERP-Projekt unterstützen.“

Aus dem Projekt heraus entstanden zudem fünf Publikation. Die Ergebnisse wurde außerdem durch verschiedene Workshops, Webinare und einem Stand auf Hannover Messe nach außen getragen.

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