
Stellungnahme zum Bericht des Landesrechnungshofs
Die Kritik des Landesrechnungshofs an der Förderung des Technologie-Netzwerks it‘s OWL hat uns in dieser Deutlichkeit überrascht. Mit dieser Stellungnahme wollen wir die Perspektive von it‘s OWL deutlich machen und zur Konkretisierung des Sachverhalts beitragen.
Grundlage für die Bereitstellung der Fördermittel des Landes für gemeinsame Forschungsprojekte war eine umfangreiche Strategie, in der die Bedarfe und Herausforderungen der Wirtschaft identifiziert sowie konkrete Ziele, Maßnahmen und Indikatoren herausgearbeitet wurden.
Diese Strategie hat it‘s OWL nicht nur gemeinsam mit den Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Region, sondern auch mit einem wissenschaftlichen Beirat entwickelt, der sich aus international renommierten Wissenschaftler:innen im Themenfeld Intelligente Technische Systeme zusammensetzte. Dabei wurde auch die Innovationsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen zugrunde gelegt.
Seit 2018 hat das Land Nordrhein-Westfalen 35 Innovationsprojekte von it’s OWL mit insgesamt rund 43 Millionen Euro unterstützt, davon laufen aktuell noch sieben Innovationsprojekte planmäßig weiter. Die Projekte wurden wie in der Innovationsförderung üblich im Rahmen von Wettbewerbsverfahren von einer unabhängigen Jury ausgewählt.
Auf Grundlage der Entscheidung der Jury haben die beteiligten Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf Grundlage einer Förderrichtlinie des Landes Fördermittel beim Projektträger Jülich beantragt, der vom Ministerium beauftragt wurde. Im Antragsverfahren wurde wie bei allen Förderprojekten auch die Notwendigkeit der Förderung geprüft und entsprechend bejaht sowie die Projektziele konkretisiert. Inhalt der Projekte war die gemeinsame Erschließung neuer Technologien im vorwettbewerblichen Bereich, die ohne eine entsprechende Förderung nicht möglich gewesen wäre. Insofern ist aus unserer Sicht für jedes einzelne Projekt eine Wirtschaftlichkeitsprüfung durchgeführt worden.
Die Erreichung der Ziele und die Ergebnisse der geförderten Projekte wurden durch den Projektträger Jülich evaluiert. Darüber hinaus hat das it‘s OWL Clustermanagement geprüft, dass die Projekte einen Beitrag zur Strategie des Clusters leisten, und durch gezielte Maßnahmen den Transfer der Ergebnisse für kleine und mittlere Unternehmen organisiert.
Mit dem KI-Marktplatz und dem Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus hat sich it’s OWL in der Vergangenheit gleich zweimal zusätzlich in hochkarätigen Bundeswettbewerben erfolgreich durchgesetzt. Im Ergebnis konnten so zahlreiche Unternehmen frühzeitig die Möglichkeiten von KI erkennen lernen und zur Anwendung bringen.
Von den insgesamt rund 500 Projekten haben insbesondere die über 300 Transferprojekte eine große Wirkung gezeigt, mit denen kleine und mittlere Unternehmen Ergebnisse aus den Projekten übertragen konnten. Die Wirkungen der Förderprojekte für die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands wurden evaluiert, beispielsweise durch Befragungen der beteiligten Unternehmen.
In der ersten Clusterphase (2012 – 2017) entstanden 6.500 neue Jobs und 25 Start-ups – Zahlen, die auch der LRH aufführt.
Das Technologie-Netzwerk it‘s OWL hat in den vergangenen 13 Jahren kontinuierlich wichtige Impulse für die Innovationskraft des industriellen Mittelstands geleistet und findet weiterhin eine große Resonanz in Wirtschaft und Wissenschaft.
Mit 216 beteiligten Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen ist die Mitgliederzahl konstant. Gerade in den aktuellen Zeiten mit vielen Herausforderungen für die Wirtschaft sehen die Mitglieder die hohe Bedeutung des Netzwerks, um gemeinsam Innovationskraft, Wachstum und Resilienz des heimischen Mittelstands zu fördern. Das wurde bei der it‘s OWL-Mitgliederversammlung am 4. Juli 2025 deutlich.
Auch überregional und international wird it‘s OWL als Vorzeigebeispiel gesehen, wie Wirtschaft und Wissenschaft ihre Kräfte bündeln, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie am Standort Deutschland zu sichern. Das zeigen zahlreiche Anfragen von Regionen, Clustern und Ministerien in ganz Deutschland und darüber hinaus.
Aber natürlich nehmen wir die Anmerkungen ernst und lernen daraus.