Drei auf einen Streich: KI-Projekte mit Kanada erfolgreich gestartet
Wie wird Künstliche Intelligenz Produkte und Produktionssysteme verändern? Dieser Frage gehen drei Forschungs- und Entwicklungs-Projekte aus dem Spitzencluster it’s OWL mit der University of British Columbia nach. In der vergangenen Woche trafen sich die Partner aller Projekte für einen gemeinsamen Kick-off und betonten dabei noch einmal die Bedeutung dieser transatlantischen Kooperation.
Beiden Parteien, sowohl it’s OWL als auch Vertretern der University of British Columbia, waren die Freude und der Stolz über die Kooperation während des Kick-offs dreier Kooperationsprojekte in der vergangenen Woche deutlich anzumerken. Günter Korder, Geschäftsführer Operations it’s OWL, freut sich: „Wir sind sehr stolz auf die Wahrnehmung von it’s OWL durch die kanadischen Partner in unserem Themenfeld. Mit der University of British Columbia haben wir einen renommierten Partner gewonnen und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.“ Bereits seit 2018 wurden Ansätze dieser Kooperation entwickelt, die schließlich in gemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-Projekte im Bereich der Künstlichen Intelligenz mündeten.
Bis Ende des Jahres 2022 setzen Forschungseinrichtungen und Unternehmen in gemeinsamen Projekten mit der University of British Columbia sowie kanadischen mittelständischen Unternehmen KI-Lösungen in der Produktionsplanung, -steuerung und in der Robotik um. Gefördert werden sie durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 1,9 Millionen Euro.
KI in der Anlagensteuerung
In dem Projekt „EASY – Embedded Artificial Intelligence for Production Systems“ geht es darum, wie sich Algorithmen der künstlichen Intelligenz auf Anlagensteuerungen umsetzen und implementieren lassen. Das Fraunhofer-Instituts für Entwurfstechnik Mechatronik IEM zeigt anhand dreier Use Cases das Potential innovativer Algorithmen für Predictive Maintenance, Predictive Quality und von Multiagentenbasierten Manufacturing Execution System (MES) bei dem Unternehmen düspohl Maschinenbau auf. An ähnlichen Anwendungsfällen arbeiten die kanadischen Partner der University of British Columbia sowie des KI-Beratungsunternehmens NTWIST. Das Projekt schlägt mit 1,4 Millionen Euro Volumen zu Buche.
Künstliche Intelligenz in der Produktion
Antworten auf die Frage wie ein Unternehmen KI optimal in seiner Produktionsplanung umsetzen kann, soll ein 1,3 Millionen Euro schweres Forschungs- und Entwicklungsprojekt liefern. Daran arbeiten die Josef Schulte GmbH, des Fraunhofer-Instituts für Entwurfstechnik Mechatronik IEM und der Universität Paderborn zusammen. Gemeinsam mit den kanadischen Partnern Sanexen Environmental Services Inc. und der University of British Columbia soll ein Vorgehen zur Planung und Umsetzung von KI in der Produktion entwickelt werden. Anhand konkreter Anwendungsfälle in der Maschinenbelieferung und der Reihenfolgeplanung in der Produktion der Josef Schulte GmbH, sollen KI-Methoden systematisch eingeführt und umgesetzt werden.
Deep-Learning in Robotik und 3D-Computer Vision
In einem weiteren Projekt arbeiten das Fraunhofer IOSB-INA, die Resolto Informatik GmbH mit den kanadischen Partnern VCVision und der University of British Columbia an einem Rahmenwerk, das Deep-Learning in verteilte intelligente Systeme integriert.
Maschinelles Lernen, beispielsweise in Form neuronaler Faltungsnetze (CNN) oder Deep Learning, hat den Bereich der Robotik in den letzten zehn Jahren revolutioniert. Ein Bereich, für den dieses insbesondere gilt, ist die 3D-Computer-Vision und das 3D-Bildverständnis, wo es um die Analyse und Erkennung der Objekte über volumetrische Bilder und Punkt-Wolken geht. In dem Projekt sollen eine schnellere und genauere Bildanalyse und ein besseres Bildverständnis ermöglicht werden, ohne dass erhebliche Hardware-Upgrades erforderlich sind. Im Fokus stehen Use Cases in der Industrierobotik und 3D-Computer-Vision für die Industrieautomation. Das Projektvolumen beläuft sich auf knapp 1,4 Millionen Euro.