„Für Unternehmen wird die Nutzung sicherer KI immer realistischer“

Künstliche Intelligenz nachvollziehbarer und sicherer machen: Das ist das Ziel des it’s OWL Projekts ‚Explainable Artificial Intelligence for safe and trusted Industrial Applications (ExplAIn)‘. Das Unternehmen MIT Moderne Industrietechnik möchte in dem Projekt seine internen Schweißprozesse mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz optimieren. Wie das gelingt, wo sichere und nachvollziehbare Künstliche Intelligenz zudem in Unternehmen angewendet werden kann und warum die Herausforderungen am besten im Netzwerk von it’s OWL gelöst werden können, darüber haben wir mit Karusch Galstjan, Technische Leitung, MIT Moderne Industrietechnik, gesprochen.

 

Welche konkreten Herausforderungen wollen Sie mit dem Projekt ‚ExplAIn‘ in Ihrem Unternehmen lösen?

Karusch Galstjan: Im Bestreben die internen Schweißprozesse qualitativ zu verbessern und die hohen Kundenanforderungen in Kombination mit kleinen Losgrößen zu lösen, erhoffen wir uns durch das Projekt eine Optimierung unserer Produktion. Zusätzlich haben wir auch die Herausforderung des aktuellen Fachkräftemangels im Bereich der Schweißerei im Blick. Hier müssen wir uns konkret auf die Unterstützung durch eine KI-basierte Steuerung und Analyse des Produktionsprozesses fokussieren. Bezogen auf die Anwendung gibt es sicherlich auch das Problem der Nachvollziehbarkeit der KI-Entscheidungen. Neben den Entscheidungen muss das System kommunizieren, wie es zu den Entscheidungen gelangt ist. Ein Schlüsselbaustein könnte hier die Integration von Domänenwissen werden. Dieses Wissen dient zum einen als Nebenbedingung bei der Optimierung und zum anderen als Rückfallsystem, falls das KI-System unsicher ist. Weiterhin muss eine verständliche Grundlage erschaffen werden, wodurch die Nutzung und Anwendung des Systems für den einzelnen Mitarbeiter greifbar ist.

 

Welche Ergebnisse haben Sie bereits seit dem Start des Projekts 2022 erzielt?

Karusch Galstjan: Da das Projekt sich in der Anfangsphase befindet, sind wir aktuell dabei den IST-Stand zu erfassen. Dabei möchten wir den herkömmlichen Schweißprozess mit einer Vielzahl von Daten untermauern. Diese Daten sollen dann als Trainingsbasis für die KI-Entwicklung dienen. Nebenbei werden bereits Algorithmen zur Anomalieerkennung, Erklärbarkeit und Wissensintegration entwickelt und erprobt.

 

 

In welchen Bereichen oder Branchen sehen Sie das größte Potenzial für die Anwendung von sichereren und nachvollziehbaren KI-Anwendungen?

Karusch Galstjan: Die Möglichkeiten sind aufgrund der aktuell stark wachsenden Projekte im Bereich der KI-Anwendung weit gefächert. Für Industrieunternehmen wird das Potenzial zur Nutzung von sicheren KI-Anwendungen immer realistischer. Stark stehe ich hier eine Assistenzsysteme in der Produktion, sicherlich aber auch als Entwicklungswerkzeug in der R&D. Grundsätzlich lässt sich aber auch sagen, dass die Vielfalt an möglichen Anwendungen für solche System sehr weitreichend sein kann.

 

Inwieweit hilft es Ihnen die Herausforderungen im Rahmen eines it’s OWL Projekts zu lösen?

Karusch Galstjan: Ganz klar ist hier die Expertise der Projektpartner für uns essenziell. Als kleines-mittelständisches Unternehmen sind wir darauf angewiesen uns durch die Experten in diesen Bereichen beraten zu lassen. Weiterhin ist es sehr vom Vorteil mit weiteren Industriepartnern in Kontakt zu treten. Da sich das it’s OWL Projekt als Verbundprojekt mit mehreren Partnern sieht, können hier Synergieeffekte erzielt werden.

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