itsowl-EA: Günter Korder und Homayoun Najjaran im Interview

In der vom BMBF geförderten deutsch-kanadischen Kooperation ‚it’s OWL: European Alliance for Securing a Leading Position in Intelligent Technical Systems‘ (itsowl-EA, 2018-2019) erarbeitet der Spitzencluster it’s OWL gemeinsam mit der kanadischen Innovationsregion British Columbia Lösungen für den Transfer von Forschungsergebnissen, insbesondere im Bereich ‚Industrial Artificial Intelligence‘. Das Ergebnis der Kooperation sind drei Forschungs- und Entwicklungsprojekte.

Einen besonderen Schwerpunkt setzt das Projekt auf die Einbeziehung kleiner und mittlerer Unternehmen, da KMU oft nicht in internationale Innovationsnetze eingebunden sind. Sie können somit insbesondere von der Internationalisierung des Spitzenclusters profitieren.

In einem Interview mit ITB Infoservice berichten Günter Korder (Geschäftsführer it’s OWL Clustermanagement GmbH) und Homayoun Najjaran (Professor der University of British Columbia) über die Zusammenarbeit und Erfolge der deutsch-kanadische Kooperation.

ITB Infoservice: Wie viele Projekte/Besuche/Konferenzen wurden in den letzten fünf Jahren unterstützt?

Homayoun Najjaran: Was unsere aktuellen Kooperationen mit deutschen Partnern betrifft, so haben wir, die Okanagan School of Engineering der University of Britsh Columbia (UBC), fünf laufende Forschungs- und Entwicklungsprojekte, einschließlich der beiden mit den Mitgliedern von it’s OWL. Insgesamt arbeiten 18 unserer Postdocs, Doktoranden und Masterstudenten an diesen Projekten, neun speziell an den beiden it’s OWL-Projekten.

Günter Korder: Interessanterweise begann diese Kooperation mit einem Delegationsbesuch im Jahr 2018, bei dem wir erstmals Professor Homayoun Najjaran kennenlernten. Schon bei diesem Besuch haben wir die ersten Projektideen bekommen und beschlossen, sie weiter zu verfolgen. Im Laufe der Partnerschaft konnten wir unsere Partner an der UBC zweimal besuchen. Außerdem wurden zwei internationale Konferenzen (TCI Global Conference und EU-Canada Matchmaking Event) besucht.

Erfahren Sie mehr über das Projekt KI in der Produktionsplanung und -steuerung (ARISE)

 

ITB Infoservice: Was macht Ihre Zusammenarbeit besonders?

Mit der UBC haben wir einen komplementären Partner gefunden. Diese Zusammenarbeit hat sich organisch, aber dennoch sehr intensiv entwickelt.

Günter Korder, Geschäftsführer it’s OWL Clustermanagement GmbH

Günter Korder: Mit der UBC haben wir einen komplementären Partner gefunden. Diese Zusammenarbeit hat sich organisch, aber dennoch sehr intensiv entwickelt.

Homayoun Najjaran: Dem kann ich nur zustimmen – in kurzer Zeit konnte ein hohes Maß an Vertrauen auf beiden Seiten aufgebaut werden, was für die gute Qualität unserer Partnerschaft spricht.

Hier geht’s zum Projekt Embedded Artificial Intelligence for Production Systems (EASY)

 

ITB Infoservice: Was sind die wichtigsten Merkmale und größten Erfolge?

Homayoun Najjaran: Beide Regionen, British Columbia und OstWestfalenLippe, zeichnen sich durch Forschungsexzellenz sowie eine hohe Dichte an KMU aus. Dank dieser strukturellen Gemeinsamkeiten konnten wir schnell eine gemeinsame Basis finden und uns auf drei konkrete Projekte rund um das Thema KI konzentrieren.

Günter Korder: Diese drei Projekte würde ich auch als unsere größten Erfolge bezeichnen: ‘Artificial Intelligence in der Produktionsplanung und -steuerung’ (ARISE), ‘Embedded Artificial Intelligence for Production Systems’ (EASY) und ‘Deep-Learning in Robotik und 3D-Computer Vision’ (its-3DL).

Hier arbeiten Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Kanada und Deutschland eng an gemeinsamen Fragestellungen zusammen und schaffen so einen länderübergreifenden Wissensaustausch. Wir behandeln die Themen KI in der Produktionssteuerung, Deep Learning für Industrierobotersysteme und eingebettete KI für Produktionssysteme.

 

Mehr Informationen zum Projekt Deep-Learning in Robotik und 3D-Computer Vision (its-3DL)

 

ITB-Infoservice: Welche Hindernisse gab es in der Zusammenarbeit zu überwinden?

Günter Korder: Im Rahmen des Internationalisierungsprojektes von it’s OWL wurde aus strategischen Gründen spät im Projektverlauf ein Wechsel der Zielregion vorgenommen. Dies hatte zur Folge, dass die Konzeptionsphase zunächst hinter dem Zeitplan zurückblieb, was durch die Konzentration auf wesentliche Kernaktivitäten kompensiert werden musste.

Homayoun Najjaran: Leider haben wir die Gelegenheit verpasst, die vorgesehene NSERC-BMBF 2+2 Ausschreibung zu nutzen, um die Finanzierung dieser Initiative zu sichern. Daher haben wir eine Weile gebraucht, um geeignete Finanzierungsmöglichkeiten zur Unterstützung der kanadischen Teams zu finden. Glücklicherweise ist es uns gelungen, sowohl von NSERC als auch von Mitacs Mittel für unsere gemeinsame Forschung zu erhalten.

ITB Infoservice: Was planen Sie in den kommenden Jahren?

Günter Korder: Wie bereits erwähnt, sind drei F&E-Projekte das Ergebnis unseres gemeinsamen Internationalisierungsprojekts, das bis 2023 andauern wird. In der Zwischenzeit arbeiten wir an weiteren Projektideen und intensivieren so unsere Beziehungen in Kanada.

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