Matching-Event: So entstehen bei it’s OWL Projektideen

Kleingebäck effizienter herstellen und ohne Programmierkenntnisse Softwareanwendungen erstellen: Mit der Lösung dieser und vieler weiterer Probleme haben sich Unternehmens- und Forschungspartner von it’s OWL auf dem ersten Matching-Event beschäftigt. Rund 100 Clusterpartner haben gezeigt, wie Projektideen eigentlich entstehen. Jetzt geht es darum, die Ideen mit interessierten Partnern weiter zu entwickeln und in die Umsetzung zu bringen.

Kaiserbrötchen und Donuts

Zwischen der Produktion von Kaiserbrötchen und Donuts vergeht bei WP Kemper zu viel Zeit. „Bei jeder Umstellung muss die Maschine neu eingestellt werden“, sagt Viktor Just. Er ist Entwicklungsingenieur bei WP Kemper. Sein Ziel ist es den Produktionsprozess unter anderem durch die Vernetzung der Anlage und einer Verwaltungsschale zu optimieren. Dafür sucht er auf dem Matching-Event des Spitzenclusters Kontakte, die ihm bei seinem Vorhaben helfen. Mit Erfolg: Er hält ein paar Visitenkarten in der Hand. Es sind die von Ansprechpartner, die es sich vorstellen können, sein Projekt zu unterstützen. „Ich hatte gehofft, dass meine Idee auf Interesse stößt“, freut sich Just über seine neuen Kontakte.

Zum ersten Mal hat it’s OWL zu Gast bei itelligence in Bielefeld das Matching-Event veranstaltet. 19 Projektideen sind im Vorfeld der Veranstaltung eingegangen. Mit den Ideen wollen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Ausschreibung der dritten Tranche bewerben. „Wir haben viele spannende Projekte gesehen“, sagt Christian Fechtelpeter vom it’s OWL Technologietransfer. Dem von den Clusterpartnern geforderten Vernetzungsgedanken sei das Spitzencluster durch die Veranstaltung nachgekommen. „Wir haben eine große Diskussionsplattform geschaffen.“

Ein Mann auf dem Matching-Event hört zu und lächelt.

Kooperationsmöglichkeiten beim Matching

Über den „offenen Austausch“ freut sich Professor Doktor Wilhelm Nüßer von der Fachhochschule der Wirtschaft. Dabei schätzt er die Vielfalt der Unternehmens- und Forschungspartner. „Das Spitzencluster ist so groß, dass sich immer wieder neue Kooperationen etablieren.“ Viel Zuspruch für seine Idee erfährt Benjamin Adrian von der Technischen Hochschule OWL. Er möchte es Beschäftigten ermöglichen, dass sie Softwareanwendungen ohne erweiterte Programmierkenntnisse erstellen können. Wie die sogenannte Low-Code-Programmierung umgesetzt werden könnte, hat Adrian mit interessierten Kollegen auf braunem Papier in einem Vier-Stufen-Modell skizziert. Sein Motto: „Mit wenig Code, Software entwickeln.“

Ein Mann schreibt Ideen auf ein Clipboard. Zwei Männer schauen zu.

Währenddessen stellt sich Oliver Dietrich von der IG Metall die Frage, wie KI aus Sicht der Menschen zum Erfolg im Unternehmen führen kann. Um ihm herum sitzen Vertreter der Fachhochschule Bielefeld sowie den Universitäten aus Bielefeld und Paderborn.

Welche Fragen in der dritten Tranche beantwortet und welche Probleme gelöst werden, ist noch völlig offen. Das Matching-Event gibt lediglich einen Vorgeschmack auf mögliche neue Innovationsprojekte.

Das ist der erste Schritt, das Format finde ich gut und es kann sich etablieren.

Prof. Dr.-Ing. Martin Kohlhase, FH Bielefeld

 

„Das ist der erste Schritt, das Format finde ich gut und es kann sich etablieren“, sagt  Prof. Dr.-Ing. Martin Kohlhase von der FH Bielefeld, der sich für Use Cases für KI in der Produktentstehung einsetzt. Ein nächstes Treffen mit seinen Projektpartnern hat auch Enes Yigitbas von der Universität Paderborn geplant. Er möchte sich einem Projekt um kognitive Assistenzsysteme kümmern. „Wir hatten eine gute Möglichkeit, um uns zu vernetzen, ein Folgetreffen ist schon geplant“, sagt Yigitbas.

Drei Männer schauen auf einen Bildschirm. Dort ist der Avatar Mia zu sehen.

Avatar begrüßt Clusterpartner

Zu Gast beim IT-Dienstleister itelligence AG knüpfen die Clusterpartner nicht nur neue menschliche Kontakte. So stellt Innovationsmanager Adrian Kostrz den Gästen eine Avatar Mia vor. Mia ist Kundenberaterin mit moderner 3D-Technologie und fortschrittlicher KI zur Spracherkennung und -verarbeitung. Das Innovations-Projekt hat KIA-Motors in Dänemark gemeinsam mit itelligence umgesetzt. Doch Mia kann nicht nur beim Autokauf helfen. Einsätze im Kundenservice, beim Ticketverkauf oder beispielsweise in Schulen seien möglich, sagt Kostrz. Dem Einsatz des Avatars sind kaum Grenzen gesetzt.

Ebenso wenig Grenzen sieht Wolfgang Möller beim Thema Internet of Things (IoT). Er ist bei itelligence Global Director Discrete Industries & IoT und stellt einige Lösungen seines Unternehmens im Bereich IoT vor. So ist es dem Unternehmen gelungen, beispielsweise die Füllmenge von Silos und Glascontainern zu überwachen, die Informationen in eine Cloud zu transportieren und dadurch Geschäftsprozesse von Kunden zu optimieren. Für ihn gehe es beim Thema IoT darum Lösungen zu finden, die unter anderem bestehende Prozesse veredeln, rentabler und schneller machen. Dabei sei die Datenbasis entscheidet. „Die Daten sind für mich nicht das Öl, sondern das Wasser der Zukunft. Saubere Daten sind für Unternehmen enorm wichtig.“

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