Projekt Pro-LowCode: Konkrete Anwendung bei DENIOS

Low-Code-Programmierung kann Unternehmen helfen, die Digitalisierung und Optimierung von Prozessen voranzutreiben, ohne dabei auf IT-Spezialisten angewiesen zu sein. Doch wie lassen sich geeignete Plattformen finden und wie können Mitarbeiter ohne tiefgreifende IT-Kenntnisse in die Programmierung von Software mit einbezogen werden? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, werden im it’s OWL Innovationsprojekt Pro-LowCode derzeit vier Betriebsprojekte bei den Anwendungspartnern HOMAG Kantentechnik, DENIOS, BaSys – Bartels Systembeschläge und ISRINGHAUSEN durchgeführt. Ein Beispiel aus dem Betriebsprojekt beim Anwendungspartner DENIOS zeigt eine erfolgreiche Umsetzung und Möglichkeiten für weitere Low-Code-Anwendungen.

Betriebsprojekt DENIOS

„Als DENIOS vor der Entscheidung stand, ein neues System für das Intranet auszuwählen, fiel die Wahl auf INTREXX, einer Low-Code-Entwicklungsplattform von United Planet. Auswahlkriterien waren beispielsweise, dass das System interaktiv und von vielen Personen zu bedienen sein sollte, um die Akzeptanz und den Informationsgehalt zu erhöhen. Nach der Einführung von INTREXX bei DENIOS wurden einige Anwendungen mit Low-Code entwickelt und befinden sich im produktiven Einsatz. Mehrere Mitarbeiter aus dem Bereich eBusiness sind inzwischen Experten in der Entwicklung von Low-Code-Anwendungen“, erklärt Udo Roth, Projektmanager bei DENIOS.

Beispielsweise wurden mittels Low-Code-Programmierung Anwendungen für das interne Ideenmanagement, ein Buchungsportal für Poolfahrzeuge oder ein Workflow zur digital unterstützen Erfassung, Prüfung und Genehmigung von Investitionsanträgen entwickelt. Die letztgenannte Anwendung ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein zuvor papiergebundener Prozess durch einen digitalen Workflow abgelöst werden kann. Mit diesem neuen digitalen Workflow kann jeder Prozessbeteiligte zu jeder Zeit nachverfolgen, wie der Status des Antrages ist. So wurden Transparenz und Schnelligkeit erhöht, was in manchen Projekten entscheidend sein kann. Alle für die Entscheidung relevanten Angebote und Dokumente werden zentral dem Antrag zugeordnet und können auch nachträglich aufgerufen werden.

Aufgrund dieser positiven Erfahrungen hat sich inzwischen eine Ideenliste für viele weitere Anwendungen ergeben, die komplexer werden und Schnittstellen zu verschiedenen Datenquellen haben müssen. Sie werden abhängig von den Ressourcen nach und nach priorisiert und abgearbeitet. Im Rahmen des Projekts Pro-LowCode wird bei DENIOS derzeit an einem Buchungssystem für Ladestationen für Elektrofahrzeuge gearbeitet. Hintergrund ist, dass es derzeit keine Terminierungsmöglichkeit für die Nutzung einer Ladestation gibt. Alle berechtigten Nutzer können jederzeit jede freie Ladestation nutzen. Es gibt auch keine Übersicht darüber, welche Ladestationen verfügbar sind. Daraus ergibt sich das Problem, dass die Ladestationen länger als nötig genutzt werden, sodass es für andere Nutzer nicht möglich ist, ihre Fahrzeuge zu laden. Aktuell sind die Mitarbeiter angehalten, die Nutzung der Ladestationen untereinander zu regeln, wodurch unnötig viel Zeit in Anspruch genommen wird. Roth ist sich sicher: „Das Projekt Pro-LowCode leistet einen Beitrag dazu, die Plattform und Kompetenzen im Unternehmen weiter zu verbreiten und die Möglichkeiten und Voraussetzungen für komplexere Anwendungen besser kennen und nutzen zu lernen.“

Pro-LowCode

Im Rahmen des Projekts Pro-LowCode werden die Voraussetzungen und Einsatzgebiete von Low-Code-Plattformen in Industrieunternehmen näher untersucht. Dazu wurde in den ersten Monaten des Projekts bereits Know-how im Bereich verschiedener Low-Code-Plattformen auf Seiten der Entwicklungspartner Technische Hochschule OWL (Labor für Industrial Engineering), S&N Invent und dem SICP der Universität Paderborn aufgebaut und durch Technologie-Workshops an die Anwendungspartner (HOMAG Kantentechnik, DENIOS, BaSys – Bartels Systembeschläge und ISRINGHAUSEN) weitergegeben. Ergänzend wurde eine erste Version eines Leitfadens für die Auswahl einer bestimmten Low-Code-Plattform nach unternehmensspezifischen Anforderungen entwickelt. Um das Potenzial von Low-Code-Anwendungen im industriellen Umfeld weiter zu erschließen, wird ein Open Call durchgeführt. Hier haben Unternehmen die Möglichkeit, sich von den Entwicklungspartnern bei der Auswahlentscheidung für eine bestimmte Plattform unterstützen zu lassen und sich durch weitere Technologie-Workshops für die jeweiligen Plattformen auf die Umsetzung ihrer Anwendungsfälle vorzubereiten.

Mehr zum Thema „Aus unserem Netzwerk“