Projektstart AutoS²: So funktioniert Safety & Security automatisiert

Im Februar 2020 ist die Entscheidung gefallen, das it’s OWL Innovationsprojekt „AutoS²“ (Automatische Bewertung und Überwachung von Safety & Security-Eigenschaften für Intelligente Technische Systeme) zu fördern. Nun wurde der Förderbescheid des Landesministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie (MWIDE) erhalten und das Projekt konnte starten – ein digitaler Projektstart auf Grund der Covid-19-Pandemie stellte dabei kein Problem dar. Im Rahmen des Projekts werden die Anforderungen an die Automatisierung der Risikobeurteilung ermittelt, eine Semantik definiert und ein Bewertungsalgorithmus implementiert, der die Risikoermittlung automatisiert.

Ich freue mich dieses wichtige Thema mit sehr erfahrenen Projektpartnern vorantreiben zu können.

Philip Kleen, Projektleiter vom Fraunhofer IOSB-INA

Vorteile von AutoS² und Self-X-Technologien

Im Zuge von Industrie 4.0 wurden bereits einige wesentliche Voraussetzungen für Produktionsanlagen auf Basis von Self-X-Technologien (also Selbstoptimierung, Selbstkonfiguration und Künstliche Intelligenz) geschaffen. In der Praxis wurde dies bisher allerdings nur selten eingesetzt. Der Grund dafür ist der immense Aufwand, der entsteht, wenn eine Produktionsanlage rekonfiguriert werden soll, da mit einer Rekonfiguration auch immer eine neue Sicherheitsbewertung durch einen Experten einher geht. „Safety & Security für rekonfigurierbare Maschinen und Anlagen kontinuierlich sicher zu stellen ist manuell extrem zeitintensiv. AutoS² verfolgt dafür eine einfache autonome Plug & Play Strategie, die wir aktiv für unsere Branche fördern und mitgestalten wollen.“, so Dr. Benk von PHOENIX CONTACT Electronics.

Self-X-Technologien einzusetzen würde Zeit und Ressourcen sparen und die Effizienz steigern. Das Projekt soll als Basis dienen, um mit nachfolgenden Projekten die Vision Maschinensicherheit 2030 umzusetzen.

Die Vision: Maschinensicherheit 2030

Die automatisierte Bewertung von Security und Safety ist ein wesentlicher Schlüssel zur Umsetzung von wandlungsfähigen, flexiblen Produktionsanlagen.

Prof. Trsek, Institut für industrielle Informationstechnik (inIT)

 

Sicherheit im Industriekontext bringt einen großen Mehrwert und attraktive Wettbewerbsvorteile. Die Vision zur Maschinensicherheit 2030 umfasst eine automatische und kontinuierliche Bewertung der Maschinensicherheit (Safety & Security).

 

Die Ziele des Projekts

In dem Innovationsprojekt AutoS² entwickeln die Projektpartner Mechanismen, mit denen die Sicherheit von wandlungsfähigen Produktionen und intelligenten technischen Systemen automatisiert untersucht werden kann, sodass seitens des Unternehmens Zeit, Aufwand und Kosten gespart werden können. Dafür werden die relevanten Safety & Security Daten in eine maschinenlesbare Semantik überführt und durch einen Algorithmus analysiert. Diese Automatisierung soll eine Kosteneinsparung in der Sicherheitsbewertung und -überwachung von bis zu 70% ermöglichen.

 

Bis heute gibt es keine Semantik für Safety & Security und wir müssen eine Referenzimplementierung als Diskussionsgrundlage in den verschiedenen Standardisierungsgremien schaffen.

Dimitri Harder, TÜV SÜD Product Service

 

Es sollen die Grundlagen für ein automatisches Bewertungssystem von Safety & Security Eigenschaften geschaffen werden.
Dazu sollen folgende Punkte umgesetzt werden:

  • Definition eines Merkmalskatalogs für Eigenschaften zur Beschreibung der Sicherheit einer Anlage
  • Definition einer entsprechenden Semantik für ein einheitliches Verständnis
  • Überführung des Expertenwissens in einen Bewertungsalgorithmus
  • Datenauthentizität schaffen
  • Schaffung einer Referenzimplementierung

 

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