Wie kognitive Assistenzsysteme das Lernen vereinfachen

Kognitive Assistenzsysteme ermöglichen das Lernen in einer künstlichen Realität (VR/AR). Dies ist ein Thema, das im Rahmen des Projekts „it’s OWL AWARE – Arbeit 4.0“ umgesetzt wurde. Im Arbeitspaket 5 von AWARE geht es insbesondere um die Entwicklung von Assistenzsystemen unter dem Aspekt der Veränderung der Kernkompetenzen einzelner Mitarbeiter*innen. Die Einsatzmöglichkeiten von kognitiven Assistenzsystemen sind so vielfältig, dass sie auch dazu genutzt werden können, ein Warehouse Management Training in einer virtuellen Realität zu vollziehen.

Hürden im Warehouse Management

Zeitdruck und die Herausforderung, Abläufe schnell und korrekt zu erlernen sind Grenzen von neuen und Kurzzeitmitarbeitern die es zu überwinden gilt. Denn Arbeitende der Logistik entdecken häufig Lagerdiskrepanzen und verlegen Ware. Aber auch die Leistungsunterschiede zwischen den Kommissionierern sind sehr groß.

Eine Schulung ist jedoch teuer und die Unternehmen verfügen oftmals nicht über ein Ersatzteillager, in dem sie ihre Mitarbeiter*innen schulen könnten. Des Weiteren erfordert eine Schulung einen großen logistischen Aufwand, da die Umzugsgüter nach der Schulung selbstverständlich zurück an ihren ursprünglichen Standort gebracht müssen.

Demnach ist die Durchführung einer einzelnen Schulung ein enormer Zeit- und Arbeitsaufwand. Dabei wären Wiederholungs- und vergleichbare Schulungsangebote wünschenswert, insbesondere für neue sowie Kurzzeitmitarbeiter*innen, um sich schneller und besser zurechtzufinden.

Möglichkeiten durch VR

Durch die Nutzung von VR-Technologie kann eine virtuelle Trainingsumgebung geschaffen werden, welche die realen Arbeitsabläufe und die Realität so gut wie möglich darstellt. Das Training in der VR Umgebung bietet eine sichere und kontrollierte Umgebung, in der mögliche Fehler keine Auswirkung haben. Ein Trainer kann zuschauen und Feedback zum Training liefern um die Arbeitsweise zu verbessern. Zudem unterstützt die VR-Trainingsanwendung (VRT) eine effektive Einarbeitung umgehend und kann dadurch Fehler und die daraus aufkommende zusätzliche Arbeit minimieren.

Die Oberfläche lässt sich anpassen, ist eindringlich und verringert zudem die Einstiegshürde für fremdsprachliche Mitarbeiter durch die visuelle Erfahrbarkeit. Durch den Einsatz von VR kann der logistische Aufwand einer Schulung entfallen, da sie anhand der VR-Oberfläche vollzogen wird. Darüber hinaus liefert eine VRT die Möglichkeit, nicht nur eine Schulung anbieten zu können, sondern Wiederhol- und vergleichbare Schulungsangebote die fehleranfällige Tätigkeiten gezielt trainieren lassen können.

Was wurde entwickelt?

Es wurde eine VR-Trainingsanwendung (VRT) erzeugt, die ein bestehendes Lagerverwaltungssystem integriert und typische Logistikprozesse in VR erfolgreich trainiert. Ein Konzept, mit dem Schulungsabläufe definiert und angereichert werden können. Die Anwender*innen erhalten innerhalb der VR-Anwendung Hilfe, da der Workflow durch bestimmte Werkzeuge, wie textuelle Hilfen oder das Hervorheben von interaktiven Zieltabellen, ergänzt wird. In diesem Kontext wird ein reales Lager simuliert, das mit realen Beständen und realen Aufträgen versorgt werden soll.

Die Arbeit eines Lagermitarbeitenden ist mit physischen Aufgaben verbunden. Er muss beispielsweise einen Gabelstapler bedienen und Pakete aus Lagerregalen entnehmen, positionieren und entsprechend anordnen können. Aus diesem Grund soll sich der Anwender einer VRT auch physisch in einem definierten Raum bewegen und agieren können, indem er die Bewegungen der realen Welt nachbildet. Dies steht im Gegensatz zu sitzenden oder stehenden VRs, bei denen der Anwender stationär bleibt.

Ein wichtiger positiver Aspekt an der Anwendung ist zudem, dass sie selbst von Anwender*innen bedient werden kann, die noch nie zuvor in einer VR-Umgebung gearbeitet haben. Solch eine VR-Trainingsanwendung kann effektiv dabei helfen, Arbeiter schneller und besser einzuarbeiten und zu schulen.

Mehr zum Thema „Aus unseren Projekten“