Diversity als Erfolgsfaktor für die Digitalisierung

Diversity (Vielfalt) statt Einfalt: Unterschiedliche Sichtweisen, Erfahrungen und Denkweisen führen zu mehr Ideen und stärken die Innovationsfähigkeit von Unternehmen. Insbesondere bei der Gestaltung digitaler Produkte und Prozesse spielt die Zusammenarbeit heterogener Teams eine immer größere Rolle. Doch sehen das auch die Unternehmen in OstWestfalenLippe so?

Globalisierung, demografischer Wandel und insbesondere die Digitalisierung stellen für Unternehmen komplexe Herausforderungen dar. Eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, Älteren und Personen mit Migrationshintergrund trägt sowohl zur Lösung dieses Problems als auch zur Chancengleichheit bei.

Eine bunte Belegschaft kann zum Hebel für die Gestaltung der Digitalisierung werden.

Swetlana Franken, Professorin an der FH Bielefeld und Leiterin des Diversity-Projekts von AWARE.

„Diversity ist kein Trend, es ist komplex und eine langfristige Angelegenheit und muss in unserem Mindset verankert werden. Wenn wir die Stärken von Vielfalt und dessen kreatives Potenzial erkennen und nutzen, kann eine bunte Belegschaft zum Hebel für die Gestaltung der Digitalisierung werden“ sagt Swetlana Franken, Professorin an der FH Bielefeld und Leiterin des Diversity-Projekts. Sie hält den Impulsvortrag bei der Konferenz „Digitalisierung braucht Vielfalt“ des AWARE-Teilprojekts ‚Diversity 4.0‘. Das Ziel des Projekts: Das Potential einer vielfältigen Belegschaft zu erkennen und zu erschließen.

Prof. Swetlana Franken beim AWARE-Meilensteintreffen im Januar 2020.

OWL-Unternehmen sehen Vielfalt als Erfolgsfaktor

Dass Diversity mit Fokus auf die digitale Transformation als Erfolgsfaktor erkannt wird, bestätigen die Ergebnisse der Umfrage unter Unternehmen aus OstWestfalenLippe. So stimmen etwa 70 Prozent der Befragten der Aussage „Für die erfolgreiche Digitalisierung ist Diversität ein wichtiger Erfolgsfaktor“ zu. Mehr als 85 Prozent der Befragten möchten das Potenzial, dass sie mit einer vielfältigen Belegschaft verbinden, besser für sich nutzen. Eine wesentliche Rolle spielen hierbei die besonderen Stärken und Kompetenzen unterschiedlicher Beschäftigtengruppen.

Den Ergebnissen zufolge wird Frauen ein besonders hohes Maß an Empathie- und Kommunikationsfähigkeit zugeschrieben, ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügen über wertvolles Erfahrungswissen und die Fähigkeit in Zusammenhängen zu denken. Beschäftigte mit Migrationshintergrund bringen in der Regel Mehrsprachigkeit und interkulturelle Fähigkeiten mit.

Das Interesse an Diversity ist groß

Wie Diversity bei Wago, dem Best-Practice-Beispiel aus der Region, verstanden und wie das Potenzial der Belegschaft mit der digitalen Transformation im Unternehmen verbunden wird, präsentieren Astrid Burschel und Doktorin Mareen Vaßholz als Vertreterinnen des Unternehmens.

Dass das Interesse am Thema Diversity in OstWestfalenLippe groß ist, zeigt sich an der Zusammensetzung der insgesamt 42 Teilnehmenden. Neben Wago nehmen viele weitere Unternehmen aus der Region, unter anderem Weidmüller und Miele, an der Veranstaltung teil. Ebenso kommen Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmensverbänden, Netzwerken und der IG Metall.

Menschen stehen in einem Raum. Ein Mann hält einen Vortrag zum Thema Diversity.
Stark besucht: 40 Teilnehmende besuchen die Konferenz ‚Digitalisierung braucht Vielfalt‘ des AWARE-Teilprojekts ‚Diversity 4.0‘.

Wie gewinnen wir mehr Frauen für die Gestaltung von KI? Wie können wir die Zusammenarbeit altersgemischter Teams fördern? Diese und weitere Fragen aus dem Kontext von Diversity und Digitalisierung bearbeiten die Teilnehmer im Rahmen eines ‚Makeathons‘. Dazu entwickelten die Teilnehmenden in Kleingruppen in kurzen Zeitsequenzen die mit der Fragestellung verbundenen Herausforderungen, Maßnahmen und Rahmenbedingungen.

Die Erkenntnisse: Vielfalt ist wichtig, aber damit sie ihre Stärke entfalten kann, braucht es Offenheit, gegenseitiges Verständnis und ein verbindendes Ziel. Eine transparente gemeinsame Vision, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Abbau von Vorurteilen und der Aufbau eines gemeinsamen Werte-Kompasses sind die wichtigsten Maßnahmen auf dem Weg zu einer produktiven und kreativen bunten Belegschaft.

Wofür das Innovationsprojekt AWARE steht, können Sie in einem dreiminütigen Video erfahren.

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