Zirkuläre Produktentstehung: Das reizt Unternehmen

Kreislaufwirtschaft in der Produktentstehung: Mit diesem Thema beschäftigt sich das it’s OWL Projekt ‚ZirkuPro‘. Was reizt Unternehmen an dem Thema und was versprechen sie sich von dem Projekt? Darüber haben wir mit den Verantwortlichen, der im Projekt beteiligten Unternehmen Miele, Diebold Nixdorf und CP Contech, gesprochen.

Von ZirkuPro erhoffe ich mir neue Impulse für eine noch nachhaltigere Produktentwicklung.

– Tobias van der Beck, Miele & Cie. KG 

 

 

Miele möchte die Zirkularität in die Haushalte bringen

„Im Rahmen der Miele-Nachhaltigkeitsstrategie ist Zirkularität ein wichtiger Pfeiler. Die Mitarbeit bei ´ZirkuPro´ kann uns auf diesem Gebiet wichtige Impulse liefern, angefangen bei einer ressourcenschonenden Produktentwicklungung bis hin zu neuen nachhaltigen Geschäftsmodellen.

Durch die hohe Fertigungstiefe und Produktvielfalt entstehen vielfältige Möglichkeiten und neue Betrachtungsweisen, die es mit den Forschungsinstituten zu identifizieren gilt. Im Fokus stehen dabei die ganzheitliche Ökobilanz unserer Hausgeräte, aber auch Teilaspekte wie etwa die Optimierung von Elektronikbaugruppen. Diese Aspekte sind für Miele umso relevanter, da wir als einziger Hersteller der Branche unsere Produkte auf eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren testen und unsere Geräte entsprechend lange von Kundinnen und Kunden genutzt werden.

Durch den Spitzencluster it’s OWL haben wir die Möglichkeit, uns mit anderen Firmen in der Umgebung zur Zirkularität konkreter auszutauschen und uns gemeinsam Maßnahmen und Methoden zu erarbeiten, die branchenübergreifend relevant sind.“

Tobias van der Beck unterstützt das Team Digital Innovations Customer Service bei der Miele & Cie. KG im Smart Home als Technischer Projektleiter. Er betreut unterschiedliche Projekte mit starkem Fokus zur Innovation von Customer Services.

Mehr zu den Nachhaltigkeitsthemen bei Miele: (Nachhaltigkeitsstrategie siehe S.12 f).

Mit dem Projekt möchten wir die Definition der tauschbaren Einheiten nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch betrachten.

– Sascha Ringel, Diebold Nixdorf

 

 

 

Diebold Nixdorf hat die Reparaturen im Blick

„In jedem Entwicklungsprojekt bei Diebold Nixdorf gehört die Betrachtung der umweltgerechten und nachhaltigen Entwicklung zum Standard und ist Teil der Checklisten zu den verschiedenen Meilensteinen. Durchaus stimmt sich hierbei die Entwicklung mit den Kollegen aus der Produktion und dem on-side-Service sowie den Repaircentern ab, um Schwachstellen aus vorherigen Produkten zu verbessern und die Skalierung der tauschbaren Teile optimal zu schneiden.

Mit dem Projekt ZirkuPro möchten wir die Definition der tauschbaren Einheiten nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch betrachten und die Skalierung der heute verfügbaren Reparatureinheiten neu hinterfragen und schauen bei welchen Komponenten sich eine Reparatur unter oben genannten Gesichtspunkten rechnet.

Zu dieser Komplexitätsbetrachtung möchten wir uns gerne mit Expert:innen austauschen, die Produkte mit ähnlichen Nutzungszeiten entstehen lassen. In it’s OWL sehen wir einen guten Mix aus genau diesen Expert:innen mit Vertreter:innen aus der Forschung und Vertreter:innen aus der Industrie.

Sascha Ringel ist Leiter der Elektronik- / Verkabelungs- / Prüfmittelentwicklung bei Diebold Nixdorf in Paderborn.

Mit Hilfe von it’s OWL sind wir als KMU in der Lage, uns bereits heute intensiv mit den zukunftsweisenden Themen zu befassen. Dazu zählen auch die Themen Nachhaltigkeit und Zirkularität.

– Sven Pfeiffer, CP contech electronic GmbH

 

 

 

 

 

 

CP contech auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Zirkularität

„Die CP contech electronic GmbH möchte sich mit Hilfe des Projekts stärker an den Themen der Nachhaltigkeit und Zirkularität ausrichten. Die im Vorhaben vorgesehenen Inhalte unterstützen die antizipierten Nachhaltigkeitsziele, welche sich nur durch eine ganzheitliche Betrachtung erreichen lassen. Wir glauben, dass neben der technischen Umsetzung auch neue Geschäfts- und Wertschöpfungsmuster in zukünftigen Projekten eine immer größere Rolle spielen werden. Die zu diesem Zeitpunkt laufende erste Projektphase hat diese Annahme mit den identifizierten potentiellen Handlungsfeldern mehr als bestätigt.

Nicht nur die Motivation die eigenen Entwicklungen verträglicher für Umwelt und Natur zu gestalten sondern auch die beratende Rolle als Dienstleister und Lieferant mit Multiplikatoreffekt treiben uns an. Dazu ist es notwendig früh ein Verständnis für technische Lösungsmuster und kommende normative Anforderungen zu entwickeln. Aufgrund der Nähe zu den beteiligten Forschungseinrichtungen und die wertvollen Diskussionen mit weiteren Partnern erlauben es uns dieses zu formen und zur Anwendung zu bringen.

Gerade in Hinblick auf eine effiziente und zeitgemäße Produktentstehung ist es wichtig die neuesten Erkenntnisse in ein Produktdesign einfließen zu lassen, da die Lebenszyklen der entwickelten Produkte die nächsten Jahrzehnte vom Ressourcenverbrauch heute über die Nutzung morgen bis hin zu Entsorgung oder gar Wiederverwendung übermorgen beeinflussen werden. Um unsere Kunden technisch als auch beim angestrebten Geschäftsmodel systematisch unterstützen zu können müssen entsprechende Denkweißen in den Köpfen und Handlungen in den Prozessen verankert werden. Hier sammeln wir wertvolle Erfahrungen und Anregungen im Projekt ZirkuPro.

Mit Hilfe der Initiativen von it’s OWL sind wir als KMU in der Lage, uns bereits heute intensiv mit den zukunftsweisenden Themen zu befassen. Dazu zählen auch die Themen Nachhaltigkeit und Zirkularität. Hier rollen in der Elektronikbranche in den kommenden Jahren voraussichtlich eine ganze Reihe Anforderungen auf uns zu, die wir ohne die Unterstützung von it’s OWL nur schwer bewältigen können. Im Technologienetzwerk treffen wir auf gleichgesinnte Unternehmen mit ähnlichen Herausforderungen. Gemeinsam eignen wir uns im Projekt ZirkuPro Methoden und Werkzeuge an, um in Sachen Kreislaufwirtschaft für das Geschäft von morgen gewappnet zu sein. Müssten wir uns dieses Wissen als KMU aus eigener Kraft aufbauen, würden wir das definitiv nicht in der gleichen Geschwindigkeit und derart ressourceneffizient schaffen. Hier entfaltet sich die volle Stärke des Kooperationsnetzwerks, vom der letztlich alle Beteiligten profitieren.“

Sven Pfeiffer ist Leiter der Produktentstehung bei CP contech electronic GmbH

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